© Stefan Kuhn Photography

Unterwegs im Tal der Murg

Die sanfte wilde Murg

Alles im Fluss

Es ist ein Stück Schwarzwald, das entdeckt werden will. Versteckt, rau, wild, eine Welt zwischen Fels und Wald, Licht und Schatten, Berg und Tal. Wohl kaum ein anderes Tal verändert sich in seinem Verlauf so drastisch wie das Tal der Murg. Zwischen Baiersbronn und Rastatt gelegen, besticht das Murgtal durch schroffe Felsschluchten, dunkle Karseen und Hochmoore.

Wer ihrem wilden Lauf talabwärts folgt, mag es fast nicht glauben: Plötzlich zeigt der wilde Fluss sein sanftes Gesicht: Grüne Auenlandschaften mit ihren einzigartigen Tiroler Heuhütten prägen das Landschaftsbild.

Imponierender Flusslauf

Bachlauf der Murg inmitten grüner Natur.© Baiersbronn Touristik / Jigal Fichtner

Mit archaischer Kraft hat sich die Murg zwischen Raumünzach und Forbach durch die einsame, von Granitklippen durchsetzte Waldschlucht gefressen.

Wenn im Frühjahr der Fluss ruhiger wird und das Hochwasser zurückgeht, hinterlässt er ein eindrückliches Bild: Riesige Felsblöcke, glatt und rund, wie von Bildhauerhand geschliffen liegen im wasserarmen Flussbett. Kalkig-weiß und anthrazit-grau leuchten sie im Licht der Mittagssonne. Zwischen den hünenhaften Steinen plätschert die Murg wie ein kleines Rinnsal. An heißen Sommertagen bieten Gumpen wunderschöne Badeplätze.

© Baiersbronn Touristik / Jigal Fichtner

Canyoning im Kleinformat

Wer es abenteuerlicher mag, sollte sich auf eine geführte Flussbettwanderung begeben. „Das ist Canyoning im Kleinformat“, erklärt Tourguide Sandra Weber. Daher auch toll als Familienwanderung für etwas ältere Kinder, die bereits trittsicher und abenteuerlustig sind geeigenet. Und bevor es aufs Flussbett geht, gibt sie einige Tipps: „Achtet auf die Farbe der Steine.“ Aufpassen heißt es bei braunen oder grünen. Denn die können sehr glitschig sein.

Dann ist jeder auf sich gestellt. Es gibt keine Pfade oder Wegweiser. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Von Stein zu Stein hüpfend, auf allen Vieren kletternd, tänzelnd zwischen Gumpen, über Wasserlöcher und Gräben springend. Jeder bestimmt sein Tempo, seinen Weg selbst. Plötzlich ein Kreischen, gefolgt von einem Lachen. Indiz, dass sich jemand beim Sprung verschätzt hat und mit den Füßen im Wasser gelandet ist. An kniffligen Stellen reicht man sich gegenseitig die Hände. Das schweißt zusammen. Konzentration, Geschicklichkeit und Trittsicherheit, der Spaß stellt sich von ganz alleine ein, bei dieser rund 750 Meter langen Flussbettwanderung. Auf die großen Felsblöcke klettern, um in der nächsten Minute von Stein zu Stein ans Flussufer zu hüpfen – Mitten im Fluss ist alles im Fluss.

Wandern auf der Murgleiter

Wer das Murgtal auf Schusters Rappen erkunden möchte, findet auf der Murgleiter einen der schönsten Wanderwege Deutschlands, der nicht nur das Wanderherz höher schlagen lässt: die 110 Kilometer klettern auf schmalen Pfaden stetig auf und ab und summieren sich zu stattlichen 4.700 Höhenmeter, verteilt auf fünf Etappen. Ein Weg wie prädestiniert für Bergwanderer und Genießer gleichermaßen, denn die Etappenorte von Gaggenau über Gernsbach und Baiersbronn haben eine Anbindung an die S-Bahn Strecke. So lassen sich auch einzelne Tagestouren gut bewältigen. 

Auf der Murgleiter erleben Wanderer besonders intensiv die Kontraste des facettenreichen Murgtals: Licht und Schatten, Höhen und Tiefen. Mal schlängelt sich die Murgleiter rechterhand, mal linkerhand des Flusses, über wurzelige Pfade, durch dunkle Tannenwälder, an markanten Felsen vorbei. Dann wieder öffnet sich ein tief eingeschnittenes wildromantisches Tal. Die Hohmisswiesen, eine Lichtung mitten im tiefen Wald liegen still in der Sonne als gehörten sie zu Tolkiens Auenland. Heuhütten wiegen sich im Sonnenlicht. Einwanderer aus Tirol brachten sie mit ins Murgtal, sonst findet man sie nirgends im Schwarzwald.

Am Forbacher Bahnhof stößt die Murgleiter wieder auf den stillen Lauf des Flusses. Imposant die überdachte Holzbrücke, die seit mehr als 200 Jahren das Ortsbild prägt. Und dann kommt er, der Wald. Schritt für Schritt steigt man hinein, wie in eine Kathedrale aus gewaltigen Tannen, die sich himmelwärts strecken, so dicht, so still, so dunkel, dass kaum Licht auf den Waldboden fällt. Ein steiler felsiger Pfad führt hinauf zum Huzenbacher See. Blühende Teichrosen lassen den See als einziges Blütenmeer leuchten. Nun geht es hinab ins liebliche Tonbachtal, dann bald ist Baiersbronn erreicht. Kurz vor dem Ende lädt die Satteleihütte zur Einkehr: Mit Schwäbischem Schäufele oder einer Bauernbratwurst gestärkt ist die letzte Etappe der Murgleiter purer Wandergenuss. Auf weichen Waldpaden führt der Weg nach Obertal und Buhlbach, wo eine Einkehr im Fischerstüble Sigwart lockt bevor der Schliffkopf erreicht ist. Auf und ab ist man dem Lauf des Flusses gefolgt.

Herrlicher Ausblick ins Tal der Murg bei einer Etappe der Murgleiter.
„Die Murgleiter – stille Orte, die die Seele aufatmen lassen. Voller Zauber und Schönheit, die man für immer festhalten möchte. ”

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